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Alles über ETFs? Podcast Interview mit Markus Jordan

In spannenden und kurzweiligen 70 Podcast Minuten sprechen Mirco von finanz-illuminati und Markus Jordan von extraETF über die wichtigsten Aspekte der ETF-Investition. 

 

Das Podcast-Interview eignet sich sowohl für ETF-Neulinge als auch für Investoren mit mehr Erfahrung. Wie wähle ich den richtigen ETF aus? 

 

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ETF Guide - alles über ETFs mit Markus Jordan von extraETF
ETF Guide - alles über ETFs mit Markus Jordan von extraETF

[00:00:32.850] - Speaker 1

Herzlich willkommen beim Finanz-illuminati Podcast. Schön, dass du da bist. Es erwarten dich tolle Aktienanalysen und spannende Themen zum aktuellen Börsengeschehen. Freue dich auf Aktienvorstellungen, Depotchecks und Diskussionen um alternative Anlagemöglichkeiten. Bevor wir gleich starten beachte bitte den Disclaimer und Transparenz in weiß. Du willst keine Folge mehr verpassen? Abonniere jetzt den Kanal und bleibe immer auf dem neuesten Stand! Alle in der Sendung genannten Infos findest du am Ende in den Shownotes sowie auf dem Blog finanz-illuminati.com .

 

[00:00:35.250] - Speaker 1

Ganz herzlich willkommen zu einer weiteren Podcast Folge heute mit dem spannenden Thema ETFs. Denn ihr habt mir auf Instagram sehr viele Fragen zu dem Thema ETFs gestellt und damit ihr hierzu bestmögliche Formation bekommt habe ich einen der führenden Experten für ETFs aus Deutschland heute für euch mit dabei. Wir begrüßen Markus Jordan. Markus grüße Dich. Schön, dass du da bist.

 

[00:01:00.000] - Speaker 2

Ja hallo Mirco vielen Dank für die Einladung. Freut mich auch, dass ich heute hier vor deinem Publikum sprechen darf.

 

[00:01:20.340] - Speaker 1

Und in den nächsten Minuten sprechen wir sehr viel über alle möglichen Arten der ETFs von einem World ETF über die Imagine Markets bis hin zu den speziellen Themen ETFs bevor wir damit aber anfangen, stell dich doch mal ganz kurz vor. Wer bist du und was machst du eigentlich?

 

[00:01:41.490] - Speaker 2

Ja genau mein Name ist Markus Jordan, hast du ja schon gesagt. Ich bin 46 Jahre alt. Habe mich im Jahr 2007 selbständig gemacht mit dem Thema ETFs. Wir haben damals einen kleinen PDF Newsletter herausgebracht, der sich eben mit dem Geschehen rund um ETFs beschäftigt hat und im Laufe der Zeit ist es immer größer geworden und heute veröffentlichen wir ein Magazin ganz klassisch noch Print. Natürlich auch digital, was alle zwei Monate erscheint. Das ist das Extra Magazin und wir betreiben ein sehr großes Portal zum Thema ETF das nennt sich extraetf.com . Und dort ist die Idee dass wir alle Informationen die so im Bereich ETFs gibt für Privatanleger hauptsächlich aufbereiten, Ihnen Hilfestellung geben damit sie dann selbständig ihre Anlageentscheidung besser treffen können, möglichst wenig Fehler machen und so langfristig sehr, unkompliziert einfach und bequem ein Vermögen aufbauen können.

 

[00:02:42.020] - Speaker 1

Ja wunderbar danke dir für deine Vorstellung und was Extra ETF alles so kann darauf gehen wir gleich auch noch einmal etwas genauer ein. Nur vorher lass uns zur 60 Sekunden Challenge kommen. Die 60 Sekunden Challenge, was das ist? Die Zuhörer des Podcasts werden es bereits wissen. Ich gebe dir ein Wort. Zu diesem Wort darfst du innerhalb von 60 Sekunden all das sagen, was dir einfällt. Dein Wort lautet Diversifikation und los geht's.

 

[00:02:48.750] - Speaker 2

Diversifikation ist eine sehr gute Eigenschaften die man in dem Portfolio auch unbedingt einhalten sollte. Das bedeutet, nicht alle Eier in einen Korb legen, wie es so schön umgangssprachlich heißt. Das heißt, man sollte mehrere Wertpapiere, wenn man mal im Wertpapier Kontext bleibt, zusammenschmeißen. Das heißt, man kauft vielleicht Aktien, man kauft Anlagen, man kauft Rohstoffe, um so das Risiko innerhalb des Portfolios zu streuen, weil man halt einfach nicht  vorhersehen kann, welcher Markt, welches Segment, welche Branche oder auch welches Land besonders positiv sich entwickelt oder eben besonders negativ sich entwickelt. Und wenn man dann in alle Märkte investiert, dann kriegt man im Prinzip so einen schönen Durchschnitt. Und den Durchschnitt kann man dann eben auch mit der Kombination von anderen Anlageklassen noch mehr glätten, sag ich mal. Und damit eben konservativ. Stück für Stück ein Vermögen aufbauen und schwierige Markt Phasen an der Börse auch leichter überstehen, als wenn man jetzt alles zum Beispiel in Bitcoin reinhaut oder in Tesla oder sonstige Unternehmen, die vielleicht momentan sehr hoch stehen und in einer Korrekturphase stärker fallen.

 

[00:03:46.560] - Speaker 1

Ja, gerade Bitcoin als auch Tesla sind zurzeit ja Werte, bei denen das wirklich sehr weit oben ist und die Frage ist, wie lange das noch gut geht. Das wird heute allerdings nicht unser Thema sein, sondern wir sprechen über die ETFs und für all die, die wirklich komplett neu in dem Thema sind und vielleicht noch gar nicht so wirklich wissen, was eine ETF ist und den noch nicht einordnen können. Was ist das eigentlich?

 

[00:04:08.700] - Speaker 2

Ein ETF ist ein Indexfonds, so nennt man die auch. Und das setzt sich aus zwei Wörtern zusammen Index und Fonds. Schauen wir uns doch mal ganz kurz an, was ein Index ist. Da ist der bekannteste Index hier in Deutschland natürlich der DAX, der Deutsche Aktienindex, der sich aus 30 Aktien zusammensetzt. Und die Deutsche Börse hat genaue Regeln definiert, welche Aktien in diesem Index drin sind und in welcher Gewichtung. Und ein Indexfonds, der macht eben genau das, dass er diese Wertentwicklung des Index eins zu eins versucht abzubilden, indem er diese 30 Aktien in genau der Gewichtung kauft, wie sie auch im Index definiert sind. Der ETF ist dann auch noch, ETF steht ja für Exchange Trading Fund, also börsengehandelter Fonds. Der ist dann auch noch an der Börse gelistet. Umkehrschluss heißt das dann, dass man den DAX Index an der Börse kaufen kann. Das ist sehr einfach und bequem. Und wenn dann der DAX beispielsweise, also der Index um 5 prozent steigt, dann steigt eben auch der ETF um 5 prozent mit. Und es gibt in Deutschland so 1800, 1900 verschiedene ETFs, die meisten davon auf Aktienindizes. Und da kann man sich eben aus einer bunten Vielfalt an verschiedenen Märkten, Themen, Branchen, Sektoren sich sein Investment quasi zusammenbauen und über den ETF sehr einfach und bequem und sehr transparent, vor allen Dingen dann investieren.

 

[00:05:28.740] - Speaker 1

Und wenn wir jetzt 1800, 1900 ETFs hier in Deutschland zur Verfügung haben und wir wollen anfangen, in ETFs rein zu investieren, dann kann das natürlich ganz schön mühsam sein, sich da einzeln jeden ETF rauszusuchen und in die Papiere der Anbieter rein zu gucken. Und da kommt ihr ja jetzt mit Extra ETFs ins Spiel. Was bietet Ihr auf eurer Webseite den Nutzern?

 

[00:05:54.640] - Speaker 2

Ich hatte ja gesagt, dass wir 2008 angefangen haben. Da hatten wir noch alle ETFs bei uns im Newsletter. Das waren glaube ich so 120. Jetzt sind es ein bisschen mehr zwischenzeitlich geworden. Das ist natürlich über eine Liste so nur noch schwer abzudecken. Das heißt, das erste Kernstück unserer Website vor allen Dingen ist natürlich eine sehr ausführliche und detaillierte ETF Suche. Das heißt, man kann nach verschiedenen Rubriken, aber auch z.B. nach Ausschüttungsarten oder sogar Ausschüttungsrenditen, ETFs selektieren und so von den 1822 ETFs. Ich habe sie gerade vor mir, die bei uns in der Datenbank sind, Stück für Stück es runterbrechen. Das Ergebnis, dass man vielleicht dann auf seine 3, 4, 5 Produkte kommt, die man dann wirklich für ein Investment in Betracht zieht. Aber wir haben noch viele andere Möglichkeiten und andere Funktionen. Wir haben zum Beispiel einen ganz großen Bereich Wissensartikel, wo wirklich in verschiedenen Detailstufen erklärt wird. Was ist ein ETF? Das ist der Basisartikel sag ich mal, aber bis hin zu wie funktioniert ein Short ETF wo man auf fallende Märkte setzen kann? Also da ist die Bandbreite an Wissen ja schier unbegrenzt, würde ich mal sagen. Und im letzten Jahr haben wir auch einen ganz neuen Service gestartet. Man kann bei uns auf der Website auch Musterportfolios anlegen. Man kann da quasi ETF Strategien testen, kann die auch rückwirkend sich dann anschauen, wie die sich entwickelt haben. Und wer das nicht machen möchte, weil ihm das zu mühsam ist, der kann sogar sein reales Wertpapierdepot mit unserer Plattform verknüpfen. Und dann laden wir uns sozusagen die Daten aus dem Portfolio raus und visualisieren das dann auf unserer Webseite und reichern das um viele Informationen an, dass man dann wirklich, sagen wir mal ein Röntgenbild von seinem Portfolio bekommt, dass man so bei seiner Bank wahrscheinlich nicht bekommt.

 

[00:07:40.450] - Speaker 1

Jetzt muss ich tatsächlich noch mal ganz kurz nachhaken 2008, da war ich persönlich noch nicht an der Börse. Bei mir hat das ein paar Jahre später angefangen. 2008 sagst du gab es 120 ETFs, die hier zur Verfügung haben und inzwischen sind es fast 2000. Was hat denn dafür diesen Boom gesorgt? Also sind ETFs für die Anbieter so eine große Goldgrube oder woher kommt die hohe Anzahl?

 

[00:08:03.730] - Speaker 2

Hmmm, wenn man sich anschaut, den Asset Management Markt, also den Markt für Geldanlage im Wertpapierbereich, dann ist er ja bisher immer so geprägt worden oder geprägt gewesen. Entweder hat man Wertpapiere direkt gekauft, also man hat eine Aktie gekauft, man hat die Siemens Aktie gekauft, man hat sich die Daimler Aktie oder eine Apple Aktie oder so gekauft und dann Anleihen dazugekauft, also einzelne Wertpapiere. Oder man hat Pakete gekauft, Investmentfonds gekauft, die dann von verschiedenen Asset Managern verwaltet wurden, also von Vermögensverwaltern verwaltet wurden. Und diese Vermögensverwalter, diese klassischen Investmentfonds, die haben, ich sage jetzt mal salopp immer die Aussage gehabt: Du weißt nicht, in welche Märkte, in welche Aktien man investieren soll. Wir wissen das. Wir machen Research. Gib uns dein Geld, wir managen das für dich und dafür berechnen wir dir aber eine Verwaltungsvergütung, eine Gebühr und entnehmen die aus dem verwalteten Vermögen. Diese Gebühr liegt bei aktiv gemanagten Fonds irgendwo, so sagen wir mal von 1 bis 2 prozent pro Jahr. Und das klingt jetzt im ersten Moment relativ wenig. Aber wenn man sich vor Augen hält, dass so in den letzten 150 Jahren der weltweite Aktienmarkt im Schnitt so um 5 prozent gestiegen ist pro Jahr, dann ist es dann bei 2 prozent Gebühren schon ein nennenswerter Anteil an der Marktrendite, die überhaupt erzielt werden kann. Und irgendwann mal hat man halt einfach gemerkt, dass die wenigsten Manager den Markt schlagen. Also wenn jetzt ein wenn ich einem Vermögensverwalter heute Geld gebe, mit dem  Auftrag investiere das in weltweite Aktien, dann kann ich den ja messen an zum Beispiel dem MSCI World Index. Und wenn der Vermögensverwalter es nicht schafft, nach Kosten den MSCI World Index zu schlagen, dann brauche ich ihm ja eigentlich nicht das Geld geben, weil dann kann ich gleich den Index kaufen, also den gesamten Markt kaufen. Und die Chance, dass ein Vermögensverwalter den Markt schlägt, ist halt signifikant geringer, wenn er auch noch zusätzlich jedes Jahr zwei Prozent aus dem Vermögen sozusagen entnimmt, weil dann muss er ja schon mal mindestens 2 prozent mehr Rendite machen als der Markt. Also als der Index. Und dann möchte ich ja, dass er ihn schlägt. Er muss mindestens 3 prozent machen und das ist schon sehr unwahrscheinlich. Und aus dieser Erfahrung heraus und aus diversen Analysen und Studien hat sich dann eben der Bereich der ETFs herauskristallisiert, weil die Leute natürlich schon den Vorteil genießen wollten, möglichst einfach, transparent, schnell, super simpel in Märkte zu investieren. Eben über einen Index und das Mittel dazu ist der Indexfonds bzw. der ETF. Und dadurch, dass kein Manager mehr hier aktiv eingreift und Anlageentscheidungen trifft, so wie beim aktiven Management, wie ich gerade im Beispiel beschrieben habe, sind diese Produkte halt sehr günstig und im Schnitt würde ich sagen, kostet so ein weltweiter ETF vielleicht 0,15% Gebühr pro Jahr. Und es ist natürlich signifikant günstiger als ein aktiv gemanagter Fonds, der zwischen 1 und 2 prozent pro Jahr kostet. Und das ist der Erfolg oder die Haupterfolgsstory von ETFs. Das heißt, die Investoren weltweit werden immer aufgeklärter. Die Rolle der Kosten spielt eine immer größere Rolle. Transparenz ist ein wichtiger Faktor. Und Anleger sind halt einfach nicht mehr bereit, hohe oder teure Gebühren zu bezahlen für schlechte Leistung. Und die Alternative ist dann eben der ETF. Und deswegen hat sich über die letzten 10, 15 Jahre der ETF Markt so extrem nach oben entwickelt. Und nachdem Nachfrage da ist, reagieren dann auch die ETF Anbieter und versuchen neue Märkte neue Indizes zu erschließen. Und deswegen ist auch die Zahl der Produkte in den letzten Jahren so deutlich angestiegen.

 

[00:11:55.180] - Speaker 1

Okay, danke dir für deine Erklärung. Das habe ich soweit glaube ich alles verstanden. Also einen ETF, eine einzelne Aktie zunächst mal kann ich mir gut vorstellen eine einzelne Aktie ist so was ähnliches wie eine einzelne Blume. Und wenn ich dann einen ETF habe, dann habe ich einen ganzen Blumenstrauß und zusätzlich ist dieser Blumenstrauß nicht mal besonders teuer. Das habe ich soweit alles verstanden. Jetzt gibt es mit diesen 1800, 1900 ETFs aber eine ganze Menge. Und wenn ich mir aber auch nur einen aussuchen möchte, den ich jetzt per Sparplan oder Einmalinvestition sparen möchte, kaufen möchte, dann stehe ich da erst mal vor der ganz großen Herausforderung. Wir wollen uns heute ein wenig auf den World ETF bzw. World Country ETFs oder jegliche Abwandlungen, die den noch ein bisschen mehr die Imagine Markets mit rein nimmt und damit die Anzahl der Positionen nach oben treibt, konzentrieren. Wie wähl ich da jetzt den richtigen ETF aus?

 

[00:12:51.040] - Speaker 2

Das schöne ist an dem ganzen ETF Thema, nur weil es 1800 ETFs gibt, heißt es nicht um Gottes willen, dass ich alle 1800 im Portfolio haben muss. Es ist so, dass ich weiß jetzt gar nicht genau die Zahl, aber ich schätze mal so 20 ETF Anbieter wird es sicherlich geben, hier in Europa. Wahrscheinlich sogar mehr, aber die Relevanten würde ich mal sagen sind so die Top 20! Und nachdem jeder ETF Anbieter natürlich eine bestimmte Produktpalette hat, zum Beispiel auf den amerikanischen S&P 500 Index oder auf den von dir genannten MSCI World Index habe ich ja automatisch schon mal mindestens 20 Produkte, weil jeder Anbieter den gleichen Index abbildet. Und das potenziert sich dann natürlich. Das heißt, die wirkliche Anzahl an investierbaren Märkten, die ist deutlich niedriger. Es gibt halt pro Index mehrere ETFs und da kommen wir dann zu der Frage: Welchen soll ich nehmen? Wie wähl ich die aus? Ich möchte noch kurz einen anderen Exkurs dazu machen, weil es auch noch relevant ist, finde ich für einen Anleger, der sich jetzt neu mit dem Thema beschäftigt. Das Schöne an den ETFs ist, dass man eben nicht. Sagen wir mal, um ein gutes Portfolio aufzubauen, eine gute Wertpapier Anlage zu haben, muss man nicht 10, 20 ETFs kombinieren, sondern im Prinzip kann man mit zwei ETFs schon ein Top ETF Portfolio zusammenstellen, indem man nämlich einen möglichst weltweit breit gestreuten ETF nimmt, wo man dann in Industrieländer und Schwellenländer zum Beispiel mit investiert. Und wenn man dann das Risiko reduzieren will, kann man da gedanklich dann sein Tagesgeld z.B. mit dazu packen oder vielleicht einen Anleihen ETF kaufen. Und dann habe ich mit zwei ETFs schon eine weltweite Abdeckung. Super simpel, super gut, perfektes Portfolio. Wenn man es dann aber individueller haben möchte, wenn man zum Beispiel sagt: Ich möchte die weltweiten Regionen selber steuern. Also ich möchte entscheiden, wie viel in Europa, wie viel Prozent ich in Amerika, wie viel Prozent ich in Asien investiere. Dann kann man halt schon die nächste Ebene sozusagen gehen, indem man regional investiert. Und da kommt man dann schon auf drei, vier, fünf ETFs. Wenn man sagt Nee, will ich nicht, ich möchte das vielleicht nach Länder individuell machen. Dann ist man da plötzlich bei 10, 15 ETFs. Also man muss nicht sozusagen, um ein gutes weltweites Portfolio zu haben, den gesamten ETF Markt im Portfolio haben, sondern es reicht mit wenigen Produkten. Und dann kommen wir noch mal zur Frage zurück: Wie wähle ich jetzt einen ETF aus? Da gibt es verschiedene Herangehensweisen. Ich glaube die wichtigste Frage, bevor man überhaupt auf die Produktauswahl geht, ist ja erst mal die Frage: Wie will ich denn eigentlich investieren? Also will ich jetzt amerikanische Aktien? Will ich deutsche Aktien, will ich weltweit? Weil das ist ja mal die erste Ebene sozusagen, die ich mir überlegen muss, weil es nützt ja nichts, mich durch 1800 ETFs  zu wühlen, wenn am Ende meine Entscheidung klar ist, dass ich eigentlich nur in Amerika investieren will, weil dann fallen natürlich schon mal keine Ahnung 1500 ETFs weg und dann bleiben nur noch vielleicht 300 übrig. Also das ist immer die Grundsatzfrage: Wie will ich investieren?  Wie schaut die? Man sagt ja einen amerikanischen Begriff Accessible Location aus. Wie soll die Vermögensverteilung ausschauen? Und wenn ich das für mich definiert habe, da gibt es dann wieder ein paar Zusatzfrage, die man sich stellen muss: Welches Risiko eingehen? Und so weiter. Wenn man das hat, dann kann man auf die Indexebene gehen und dann überlegen: Okay, wenn ich jetzt, bleiben wir mal bei dem Thema Amerika. Wenn ich in Amerika investieren will, was will ich dann haben? Will ich Standardwerte haben? Will ich vielleicht Technologieaktien haben? Will ich substanzstarke Aktien haben? Will ich kleine Unternehmen haben, sogenannte Small Caps? Also da kommen dann wieder weitere Fragen. Kann man sich dann entsprechend entscheiden? Und dann, wenn man zum Beispiel brechen wir es mal runter! Die Entscheidung getroffen hat, man will amerikanische Aktien, Standardwerte. Dann gibt es eigentlich nur noch ein paar Fragen, nämlich  den S&P 500 oder nehme ich den MSCI USA? Oder finde ich vielleicht noch einen anderen breit gestreuten Amerika Index? Und dann ist man erst auf der ETF Ebene. Das mal vorweg geschickt. Und dann, wenn man sich auf der Produktbene die Sachen anschaut, dann kommt es darauf an, will man einen ausschüttenen ETF haben, will man einen thesaurierenden haben,  gibt es verschiedene Arten der Index Replikation, also wie der Index abgebildet wird? Und da gibt es dann weitere Fragen. Will man ein Fonds haben, der ein sehr hohes Fondsvolumen hat, wo viele Investoren drin sind oder geht man eher in ein Nischenprodukt, weil man speziell diesen Index haben will und da sind noch nicht so viele Anleger drin. Also es kommt also ein bisschen darauf an. Da ist die Vielfalt groß. Man ist immer gut daran gehalten zu gucken, wo die größten Gelder verwaltet werden, also wo das meiste Geld investiert wird. Weil in diesen ETFs sind dann meistens die großen institutionellen Investoren investiert und die machen sehr, sehr genaue Produktauswahl und überlegen sehr genau, in welche ETFs sie investieren. Und da kann man als Privatanleger sich eigentlich ganz gut daran orientieren.

 

[00:17:59.130] - Speaker 1

Okay, danke dir für die Einordnung. Das ist auf jeden Fall schon mal sehr hilfreich. Ich habe mir jetzt beispielsweise mal einen ETF aufgemacht, und zwar den mir Bekanntesten. Das ist der iShares MSCI World. Ich habe mir aber hier die Core Variante aufgemacht, weil die einfach 0,3 prozent günstiger ist. Und da habe ich jetzt ganz viele Kennzahlen auf eurer Webseite, die mir sofort entgegenkommen. Was mir als erstes auffällt, ist die Isin und bzw. Wertpapier Nummer Isin und bei der Isin je nach ETF, den ich mir aussuche, stehen da unterschiedliche Länder. Was zum Beispiel Irland, Deutschland, ich glaube Luxemburg habe ich gerade eben auch gesehen, sind. Ist das relevant für mich oder ist das kein Punkt, der in die Entscheidung mit einfließen muss?

 

[00:18:44.040] - Speaker 2

Also es ist natürlich ein Unterschied, wo der Fonds, man sagt domiziliert ist. Also Irland, Luxemburg  oder andere Länder Deutschland. Das war früher mal relevanter. Bin nicht 100 prozentig sicher, aber soweit ich mich informiert habe oder informiert bin, war es so, dass es steuerliche Themen hatte. Und im letzten Jahr oder vor zwei Jahren wurde ja die Besteuerung von ETFs geändert und deswegen ist es nicht mehr so relevant für den Privatanleger, wo die domiziliert sind. Insofern ist es für den Anleger aus meiner Sicht jetzt nicht so ein gravierender Punkt, den man bei der ETF Auswahl wirklich beachten sollte. Da sind andere Punkte wichtiger, wie zum Beispiel die Kosten bzw. die Trackingdifferenz und vielleicht auch auf der Indexebene noch mal wie konzentriert der ETF ist. Also wie viel Werte investiere ich denn da eigentlich?

 

[00:19:38.430] - Speaker 1

Das sind auch alles Punkte, die mir da angezeigt werden, aber vorher kommt der Punkt Indexabbildung. Und da kommen jetzt ein paar Worte, die wenn ich sie nicht google, wahrscheinlich auch nicht kenne. Das eine ist die physische Nachbildung des Index, das andere ist eine optimierte Nachbildung. Und dann gibt es noch die synthetische Mittelseinsatz von Swaps. Kann ich da alles kaufen oder habe ich mit irgend einem dieser Varianten einen Nachteil oder Vorteil, den ich mit einer anderen nicht habe?

 

[00:20:06.930] - Speaker 2

Also da scheiden sich die Geister. Vielleicht mal kurz, um das einzuordnen. Ich hatte ja vorhin gesagt, dass ein ETF immer einen Index abbildet und in dem Index, das ist ja eine statistische Kennzahl beim DAX. Um einfaches Beispiel mal zu wählen, sind ja 30 Unternehmen drin, die in der entsprechenden Gewichtung im Index gewichtet sind. So, wenn ich diesen  Korb an Wertpapieren jetzt abbilden will, dann kann ich entweder die 30 Aktien mir in den Fonds kaufen, in  genau der Gewichtung. Wenn dann die Werte steigen, steigt natürlich der Korb mit diesen 30 Aktien drin genauso wie der Index. Das wird aber natürlich umso schwerer, wenn ich jetzt beispielsweise mir den MSCI World Index anschaue als ein weltweiter Index. Der hat irgendwo um die 1800 Wertpapiere drin und das ist natürlich sehr aufwendig 1800 Wertpapiere in genau der Gewichtung jeden Tag irgendwie anzupassen. Und da gibt es dann zwei Varianten, wie die ETF Anbieter das machen. Das eine ist eine sogenannte gesampelte Variante. Da kauft man dann eben nicht die 1800 Werte, die im Index drin sind in das Portfolio, sondern vielleicht nur 400, 500. Also man man schaut, dass man aus diesem Universum was im Index drin ist, eine sagen wir mal eine  Approximation findet. Also eine eine Referenz Gruppe, die wenn man zum Beispiel diese 500 Aktien in einer etwas anderen Gewichtung kauft, dann hat man trotzdem eine möglichst exakte Abbildung wie der Index. Das wären dann die sogenannten gestempelten ETFs und das andere, das sind die sogenannten synthetischen. Da wird es jetzt ein bisschen komplizierter. Da vereinbart der Investmentfonds mit einer Investmentbank eine Vereinbarung, diesen sogenannten Swap und Swap im Englischen steht ja für Tausch, das heißt, in dem Fonds liegen dann Wertpapiere drin. Man weiß ja, was drin liegt. Und dann wird die Wertentwicklung dieser Wertpapiere, die im Fonds liegen, das können irgendwelche Wertpapiere sein werden getauscht mit der Wertentwicklung des Index. Also da ist quasi in dem Vertrag steht quasi drin: Liebe Investmentbank. Wenn mein Portfolio oder mein Portfolio was ich habe, soll die Wertentwicklung des MSCI World abbilden. Ich habe hier in meinem Portfolio diese Werte drin und zahl du mir doch mal in Geld immer die Differenz aus dieser zwei Wertentwicklung. Das heißt, wenn du jetzt am Beispiel die Werte im Fonds um fünf Prozent fallen, der MSCI World aber gleich bleibt, dann muss die Bank dem Fonds 5 prozent zahlen. Und dann hat der Fonds ja einen Wert genauso in der Wertentwicklung wie der MSCI World. Da findet jeden Tag quasi so ein Geld Austausch statt. Und anhand der Beschreibung sieht man ja schon, dass es relativ komplex und für viele Anleger ist es ein bisschen intransparent und mit bestimmten Risiken behaftet, weil eben jeden Tag diese Differenzen ausgeglichen werden. Und dann ist eben die Frage, was passiert, wenn jetzt genau an einem Tag die Differenz sehr hoch ist und die Bank dann nicht mehr zahlen kann, also wenn die ausfällt. Und das sind dann sogenannte Kontrahentenrisiken. Und da gibt es verschiedene Sicherheitsmechanismen deswegen. Ich will jetzt gar nicht so sehr ins Detail gehen. Vielleicht, will ich es mal so beantworten. Von der Qualität der Produkte würde ich sogar sagen, dass synthetisch abbildende ETFs insofern besser sind, weil sie ganz exakt die Wertentwicklung des Index abbilden, also sehr akkurat sozusagen die Wertentwicklung abbilden, während dessen physische da eine gewisse Schwankung in der Abweichung haben. Für Privatanleger ist es aber so und für die meisten Investoren wird momentan eher ETFs bevorzugt mit einer physischen Indexabbildung. Das heißt, es gibt sowohl synthetische als auch physische, aber die meisten ETF Anbieter switchen mit ihren Produkten auf diese physische Indexabbildung, weil das von den Anlegern einfach favorisiert wird. Ich persönlich muss gerade überlegen mein Portfolio ich habe ja nicht allzu viele ETFs, das habe ich ja schon mehrmals gesagt, in die ich investiere. Ich habe nur physisch replizierende ETFs und die meisten, nachdem iShare auch der Marktführer ist. Die haben sowieso nur physisch replizierende ETFs in ihrem Portfolio. Kann man also sagen, die meisten Anleger investieren eher in physisch replizierende ETFs.

 

[00:24:51.670] - Speaker 1

Okay, danke dir für deine Erklärung. Das geht mir persönlich auch ähnlich. Ich habe auch fast nur physische ETFs drinne, außer es geht wirklich so in ganz exotische Bereiche. Da finde ich dann immer nichts Physisches mehr, sondern muss auf die synthetischen Bereiche ausweichen. Die nächste spannende Zahl, die ich hier jetzt sehe, ist die Fondsgröße, je nachdem wie breit der ETF ist und wie lange es den schon gibt, ist die auch relativ hoch. Muss ich bei der etwas spezielles beachten? Oder auch anders gefragt Sollte ich von Fonds, der vielleicht nur eine Million drin hat, auch Abstand halten?

 

[00:25:27.010] - Speaker 2

Ja, also der der größte ETF in Deutschland in unserer Datenbank, der hat 35 Milliarden Euro in einem ETF. Das ist natürlich unheimlich viel Geld. Es ist der Archers Core S&P 500 ETF. Es gibt so eine Faustregel. Ab ungefähr 100 Millionen Euro ist ein ETF, also 100 Millionen Euro Fondsvolumen ist ein ETF kostendeckend für den ETF Anbieter. Und da kann man sich dann insofern relativ sicher sein, dass der ETF nicht geschlossen wird oder mit einem anderen fusioniert wird. Das gibt es auch, dass manchmal ETFs, die den gleichen Anlagenmarkt abdecken, von einem Anbieter, weil beide irgendwie klein sind, dann zusammengelegt werden oder zum Beispiel wegen der Fusion, also beispielsweise wo Lyxor Comstage übernommen hat. Da haben die beiden Anbieter natürlich ähnliche Produkte gehabt. Ich habe ja schon gesagt, jeder Anbieter hat einen ETF auf den MSCI World im Angebot und dann schmeißt man die irgendwann mal zusammen. Das ist für einen Anleger dann kein Problem. Kommen wir vielleicht auch noch mal drauf. Ich würde es so machen, nachdem ich eher der Befürworter bin, für Privatanleger möglichst simple ETFs Portfolios zusammenzustellen. Das heißt, man bewegt sich da eher in der Ebene MSCI World, All Country World, MSCI Imagine Markets. Und wenn man da dann die Produkte der Top Anbieter auswählt, da ist man sowieso automatisch in dem Volumen über paar Milliarden. Insofern hat man da keine Probleme. Und wer jetzt so ein bisschen in exotischere oder in sagen wir mal so Themen ETFs beispielsweise geht, da gibt es mittlerweile auch schon ein paar Produkte, die mehrere Milliarden Volumen haben. Aber da liegt es an der Natur der Sache, dass ein Trendthema wie zum Beispiel eSport. Da gibt es einen ETF drauf von VanEck, der das Thema eSport abdeckt. Als der auf den Markt gekommen ist, hatte der sehr hohes Interesse, weil es ein sehr spannendes Investment Thema war. Aber ich glaube, der hat mit vier, fünf Millionen Euro Fondsvolumen angefangen. Jetzt ist es natürlich so, dass so ein ETF, wenn er von einem ETF Anbieter rausgebracht wird, der auch nicht in zwei Monaten wieder geschlossen wird, weil da kein Volumen drin ist. Das heißt, die geben den Produkten schon ein bisschen Zeit. Aber wenn jetzt ein ETF, sagen wir mal zwei, drei Jahre kein Volumen einsammelt, dann  ist die Wahrscheinlichkeit, dass der ETF Anbieter den wieder schließt, schon relativ hoch, weil das verursacht halt nur Kosten. Und wenn die Investoren ihn einfach nicht mögen, den Index oder den ETF, dann macht es halt auch keinen Sinn, ihn weiter fortzuführen.

 

[00:28:02.400] - Speaker 1

Okay, gut, das habe ich verstanden, dass Fondsvolumen, die Fondsgröße. Darauf bin ich nur meistens gestoßen, wenn ich gerade so in Ländern wie Indien geguckt habe, ich da mal einen vernünftigen ETF finde. Wo wir schon bei Ländern sind, kommen wir zum nächsten Punkt. Das ist nämlich die Währung. Ich habe bei den meisten ETFs jetzt gesehen, dass da US Dollar steht. Habe auch irgendwo mal Euro gesehen und irgendwo stand auch schon mal gehatcht. Gibt es auch da etwas, was ich beachten muss?

 

[00:28:29.010] - Speaker 2

Also so erstmal sind 99 prozent der ETFs, die in Deutschland handelbar sind, alle natürlich in Euro handelbar. Das heißt, wenn jetzt eine Börse 99 zu einem Kurs von 99 gehandelt wird, dann sind es 99 Euro. Die Frage ist jetzt, wenn ich einen amerikanischen ETF kaufe, der ja in amerikanische Aktien investiert, die also in US-Dollar notieren, ich ihn aber in Euro kaufe, dann muss er irgendwo eine Währungsumrechnung stattfinden und das findet eben auf Fondsebene statt. Das heißt, wenn ich mir jetzt ein Portfolio zusammenstelle, beispielsweise nur amerikanische ETFs, dann habe ich als Euroanleger natürlich ein Währungsrisiko. Das heißt, es könnte dann theoretisch sein, dass die Aktienkurse in US-Dollar zwar um 10 prozent steigen, aber wenn die Währung im gleichen Zug zum Euro um 10 prozent sich gegen meine Position entwickelt, dann habe ich als Euro Anleger halt eine Null Rendite, obwohl die Aktienkurse um 10 prozent gestiegen sind. Das heißt, ich muss so ein Währungsrisiko einfach  mit berücksichtigen bzw. wissen, wenn ich das nicht möchte. Hast du schon gesagt. Gibt es ETFs wo in dem ETF eine Währungsabsicherung mit eingebaut ist. Ich persönlich halte davon nicht so viel, weil diese Absicherungen halt auch kosten und auch nicht so 100 prozent genau sind, weil die zum Beispiel teilweise nur monatsweise abgesichert werden, also nicht jeden Tag sozusagen die Absicherung besteht. Ist ein bisschen ungenauer. Ich glaube es ist wichtiger eine saubere Portfolio Diversifikation zu haben. Das hatten wir ja am Anfang den Begriff, also breit zu streuen. Und wenn ich dann im Gesamtportfolio um 10, 20 oder vielleicht ein bisschen mehr  US-Dollar Anteil habe, dann ist das glaube ich nicht so so schlimm.

 

[00:30:25.140] - Speaker 1

Okay, sehr schön. Dann lass uns mal zu den ich glaube auch fast wichtigsten Punkt rübergehen. Das sind nämlich die beiden Kürzel TER und das Kürzel TD, also TER die Total Expense Ratio als auch die TD, die Tracking Differenz und ich habe glaube ich 2012, 2014 irgendwann dazwischen mein erstes Depot eröffnet und mit ETFs angefangen. Damals hast du überall eigentlich nur von der TER gehört und seit ein paar Jahren bemerke ich sehr stark, dass es auch stärker auf die Tracking Differenz, dass die häufiger genannt wird. Worauf muss ich da achten und was sind verkraftbar zahlen und was kann ich da noch kaufen?

 

[00:31:06.360] - Speaker 2

Nehmen wir mal die beiden Begriffe mal kurz auseinander. TER ist die Gesamtkosten Quote in Deutsch übersetzt. Das heißt welche Kosten werden aus dem ETF entnommen? In dem Fall bei diesen MSCI World, was wir als Beispiel hatten, 0,2 prozent pro Jahr. Das heißt, wenn ich jetzt, sagen wir ich hätte 5 ETFs, lass mal alle anderen Parameter außen vor und vergleiche die nur nach der TER. Dann wird es vielleicht einen geben, der 0,2 prozent kostet, einen vielleicht 0,15% kostet und einen, der vielleicht 0,5 kostet. Dann würde ich jetzt unter der Betrachtung natürlich den nehmen, der die niedrigste TR hat, also z.B. nur  0,15. Aber jetzt ist es so. Man kann vielleicht sagen wie bei einem Bäcker, der gute und auch schlechte Brötchen backen kann, gibt es auch bei dem ETF Anbieter ETF Anbieter, die sagen wir mal bestimmte Möglichkeiten haben, einen Index besser abzubilden. Und besser heißt in dem Fall ja immer im Idealfall sogar der ETF entwickelt sich besser als der Index, also das reale Investment liefert eine höhere Rendite als die statistische Kennzahl der Index. Und da gibt es ein paar Gründe, warum das so ist. Eigentlich müsste man ja annehmen, bei einem ETF der 0,2 prozent kostet, das ja immer 0,2 prozent schlechter sich entwickelt als der Index. Weil da Kosten aus dem Topf genommen wird. Jetzt muss man aber wissen,  wie wird ein Index berechnet und die Index Anbieter haben ja die Aktien sozusagen im Portfolio in ihrem Index eingerechnet. Und es gibt eine Komponente die Dividende. Was passiert mit der Dividende? Ein Unternehmen zahlt ja eine Dividende aus, dann wird eine Steuer abgeführt und das Restgeld, was dann noch übrig bleibt, geht aufs Konto des Anlegers. Wie bilde ich das jetzt statistisch ab? Weil die Besteuerung ist pro Investor unterschiedlich. Es macht einen Unterschied, ob ein Investor in Deutschland sitzt, ob er im Ausland sitzt, oder in Irland sitzt, ob in Luxemburg sitzt. Wir hatten die ganzen Fonds Domizile ja auch genannt. Da haben die Indexanbieter dann  eine Herangehensweise gewählt. Ich glaube, dass die im Schnitt immer so 80 prozent der Dividende wieder in den Index sozusagen rein rechnen. Also die gehen von einer fiktiven Steuerquote von etwa 20 prozent aus. Wenn jetzt ein ETF Anbieter es schafft, weniger als 20 prozent sozusagen in der Realität im Fonds Steuern zu bezahlen. Sagen wir, er würde nur 10 prozent Steuern zahlen, dann hätte er ja nur 10 prozent höheren Ertrag im Fonds und das wirkt sich natürlich auf die Wertentwicklung des ETFs aus. Und deswegen gibt es eben auch manche ETFs, die eine bessere Wertentwicklung haben als der Index. Und diese Differenz, das wird eben über die Tracking Differenz, also die Abbildungsdifferenz ausgedrückt. Und zum Beispiel dieser ETF, den wir jetzt hier als Beispiel haben, der hat eine TER von 0,2 prozent. Aber die Tracking Differenz ist nur 0,06 prozent. Das heißt, der ist etwas schlechter nur als der Index, aber hat es nicht. Also eigentlich müsste der Minus  0,2 prozent sein, aber er hat nur 0306. Das heißt er ist ein Tick nur schlechter sozusagen als die Indexentwicklung und damit ja sehr sehr gut. Und das wird dann durch die Tracking Differenz ausgedrückt. Und deswegen sollte man eigentlich immer den ETF nach der Abbildung zum Index vergleichen oder ETFs untereinander vergleichen. Weil wenn ich jetzt diese drei, wir hatten ja vorhin von drei ETFs gesprochen, die miteinander vergleiche, kann ich mir auch gucken welche Rendite hat jeder im gleichen Zeitraum gebracht. Und wenn  einer dabei ist, der jedes Jahr, also 2016 18, 19 und 20, immer besser war als alle anderen und zugleich noch eine positive Tracking Differenz hat, dann ist es halt ein sehr, sehr ETF.

 

[00:35:26.080] - Speaker 1

Gut, das habe ich glaube ich auch verstanden. Und gerade als du das Wort Dividende gesagt hast, ist mir aufgefallen, dass ich gar nicht danach gefragt habe, weil es gibt noch zwei spannende Wörter. Nämlich das eine ist die Ertragsverwendung des ETFs. Die Ausschüttung, also wenn das Ding tatsächlich ausschüttet und dann gibt es noch eins für gerade für Anfänger schwieriges Wort, bei dem du dich fragst: Was hat das ganze mit Dinosauriern zu tun? Da steht nämlich auf einmal tesaurierend. Was ist für mich als Anleger besser? Worauf sollte ich achten? Ich persönlich habe eine ganz klare Meinung dazu. Aber was sagst du als Experte dazu?

 

[00:36:00.760] - Speaker 2

Also ich würde es eher so beantworten, dass es Geschmackssache ist. Meistens ist auch ein Grund, warum es auf einen Index mehrere ETFs gibt. Haben die Anbieter eine thesaurierende  und eine ausschüttende Variante? Man kann dann einfach wählen, ob man jetzt einen ETF haben möchte, wo regelmäßig Dividenden, zum Beispiel die anfallen an den Anleger des Fonds auch ausgezahlt werden oder ob diese Erträge im Fonds verbleiben und wieder angelegt werden. Also thesaurierend ist dann, die Erträge bleiben im Fonds. Ausschüttend ist, sie werden ausgeschüttet. Bei den ETF Namen, da kommen wir vielleicht auch noch mal drauf. Da gibt es ja auch immer so eine lange Bezeichnung. Die heißen ja immer unterschiedlich. Und da gibt es dann auch immer so das Kürzel ACC für  accumulation, das Werk sozusagen thesaurierend und dist steht für distribution, Englisch für ausschüttend. Nur dass man das auch  genannt haben in dem Zusammenhang. Ich persönlich würde einen ETF immer danach auswählen, wie ich sozusagen Erträge haben möchte. Also in meinem Fall zum Beispiel habe ich Ausschüttende gewählt, weil es einfach total schön finde, wenn ich ab und zu mal eine zusätzliche Ausschüttung auf mein Konto bekommen und das Geld, was ich für den Urlaub oder für sonst irgendwas verbraten kann. Wenn man jetzt zum Beispiel einen Sparplan macht, also im Vermögensaufbau ist, dann macht es glaube ich keinen Sinn, wenn man dann 2,34 Euro Ausschüttung bekommt, wenn man so wenig Vermögen momentan angelegt hat.  Da macht es dann vielleicht eher Sinn, einen thesaurierenden ETF zu wählen, weil dann lasse ich diese Euros einfach im ETF drin und spar an, solange ich noch nicht über ein großes Vermögen verfüge. Also es kommt ein bisschen drauf an, wie man das nach persönlichem Gusto macht als unter Renditegesichtspunkten ist es vollkommen egal. Weil entweder habe ich halt eine Rendite von 10 prozent und habe vielleicht mein Fondsanteil steigt um 10 prozent oder ich habe eine Rendite von neun Prozent und ich habe noch ein Prozent Ausschüttung auf dem Konto. Also unter  Renditeaspekten ist es egal. Wie ist denn deine favorisierte Variante?

 

[00:38:14.250] - Speaker 1

Zuhörer des Podcast werden sich es wahrscheinlich schon denken können, was bei mir die favorisierte ist. Ich mache das ähnlich wie du, dass ich auf Ausschüttungen gehe. Ich habe allerdings bei mir auch. Und wir machen hier natürlich keine Anlageberatung, wie wir es am Anfang schon gesagt haben. Es ist einfach so unsere ganz persönliche Meinung. Ich habe tatsächlich auch mehrere World ETFs drin und die haben tatsächlich auch noch alle unterschiedliche, größtenteils unterschiedliche Ausschüttungszeiträume, wodurch ich halt häufiger auch von Ausschüttungen profitiere, weil bei mir die Gesamtstrategie auch ganz stark dahin geht. Wenn ich irgendwann die Ansparphase in ausschütten umstellen möchte, dann möchte ich diesen ETF nicht verkaufen müssen, sondern es einfach  verkonsumieren können. Und im Moment reinvestiere ich es halt einfach wieder. Das ist bei mir eine ganz einfache Geschichte, wie ich das mache. Aber das darf jeder machen wie er möchte und das sieht auch jeder anders. Ich hatte da schon sehr spannende Gespräche, gerade auch auf Instagram auf den Channel.

 

[00:39:10.480] - Speaker 2

Darf ich vielleicht noch kurz eine Anmerkung machen? Weil bei uns auf der Webseite ja in der ETF suche kann man nämlich auch wenn man jetzt sagen wir mal Welt ETFs sich raus klassifiziert. Gibt es weiter unten dann auch Parameter, wo man sagen kann, in welchem Ausschüttungsintervall schütten die aus. Das heißt, man kann sich zum Beispiel auch ETFs aussuchen, die halbjährlich ausschütten oder vierteljährlich. Es gibt sogar ein paar ETFs, die monatlich ausschütten und da kann man, wenn man sich dann mehrere Produkte zusammenstellt, gibt es dann auch die Möglichkeit, sich wirklich ein Portfolio zusammenzustellen, wo man jeden Monat eine Ausschüttung aus dem Portfolio kommt, immer aus einem anderen Produkt. Aber für jemanden, der einen hohen Anlagebetrag hat und sagt: Ja, so 500 Euro im Monat aufs Konto extra zu bekommen, das möchte ich machen, der kann das quasi dann über die Suche von uns relativ leicht herausfinden. Kriegt er ein gutes Portfolio, aber eben mit monatlicher Ausschüttung.

 

[00:40:01.320] - Speaker 1

 Ja das ist tatsächlich auch die Art und Weise gewesen, wie ich es gemacht habe, weil ich habe genau diesen Filter benutzt und habe mir damals mal ein paar Favoriten rausgesucht. Das hat sehr gut geholfen und dabei bin ich natürlich auch über diese ganzen Zahlen gestoßen und ein paar Zahlen, die wir jetzt der Form halber tatsächlich noch besprechen müssen. Aber ich glaube, sie sind nicht ganz so wichtig sind die Anzahl der Positionen im ETF als auch der Anteil der Top Ten in diesem ETF. Warum sage ich jetzt Ich glaube, Sie sind nicht ganz so wichtig, weil ich gesehen habe, das unterscheidet sich von eTF zu ETF eigentlich gar nicht so stark, aber du bist der Experte, du sprichst. Was sagst du zu diesen beiden Positionen?

 

[00:40:40.720] - Speaker 2

Ja, wir haben ja bei uns auf den Profilseiten immer angegeben, auch gleich ganz oben unter dem Fondsnamen. Und das hat eigentlich folgenden Hintergrund, weil der Sinn, das hatte ich ganz am Anfang bei der Definition was ist ein ETF und auch bei dem Thema: Was ist Diversifikation, hatte ich das kurz erwähnt. Für mich ist der Sinn einer Geldanlage möglichst mit geringen Schwankungen, mit geringen Risiken langfristig ganz konservativ, ein Vermögen aufzubauen. Und je breiter ich das Vermögen streue, desto besser ist es, weil ich dann eben Einzelaktien Risiken ich sage jetzt mal Stichwort Wirecard eben vermeide. Und für uns ist neben den ganzen Kosten und der Größe diese Parametern, die wir angesprochen haben, eben auch die Anzahl der Positionen und auch der Anteil der Top Ten Holdings. Also wie viel Prozent machen diese Top Ten Holdings in dem ETF aus? Schon zwei zentrale Kennzahlen war die erste Anzahl der Positionen. Da sehe ich einfach: Wie breit ist denn der ETF gestreut? Wie viel Wertpapiere sind da eigentlich drin? Und da ist der DAX, den ich jetzt mehrmals als Beispiel genannt habe, ein echt schlechtes Beispiel mit 30 Aktien, wo dann Siemens, SAP, Linde glaube ich sind die Top Werte mit jeweils 10 prozent Gewichtung. Das ist einfach schlecht, das ist viel zu wenig diversifiziert. Ganz extreme Beispiele gibt es bei Sektor ETFs, zum Beispiel Automobil. Das sind halt dann drei, vier Werte, also Daimler, VW, BMW und wen haben wir da noch?Porsche oder so. Ich weiß nicht, ob die da auch drin sind. Die sind dann in dem Sektor in 20 Aktien, 15 Aktien und die Top Ten Holdings haben 80 prozent. Ja, da habe ich also ein total nicht breit gestreuten Portfolio und ein extrem konzentriertes Portfolio. Und das ist ja eigentlich genau das, was ich bei der Geldanlage nicht will, weil dann kann ich mir auch gleich eine Volkswagen Aktie direkt kaufen. Dann kaufe ich halt nicht so eine Mischung, sondern gehe gezielt in ein Unternehmen, was ich mir aussuche. Deswegen sind es für uns wichtige Kennzahlen. Ich würde mir merken immer breit streuen. Das sollten mindestens 200, 300 Aktien sein bei einem ETF und der Top Ten Holding Anteil. Da kann ich jetzt gar nicht so einen genauen Tipp geben. Aber ich würde sagen, sobald es also mehr als 30 prozent in den Top Ten Holdings ist, dann ist es schon eher. Dann sollte man mal reingucken, was man da eigentlich wirklich kauft. Und noch mal vielleicht die Zusammensetzung genau anschauen, damit man da keine bösen Überraschungen hat.

 

[00:43:14.800] - Speaker 1

Ich glaube, so eine Überraschung können Anleger genau dann erleben, wenn sie sich auf die Ländersuche machen und dann das Land, ich glaube Taiwan war es, wo ich glaube auch fast 50 prozent eine Aktie waren in dem ETF und das hat mich auch ein bisschen überrascht. Aber lass uns noch mal auf das Thema Diversifizierung kommen und da die Frage stellen: Wie viele ETFs brauche ich jetzt eigentlich? Reicht einer, brauche ich zwei? Muss ich für jeden Kontinent einen eigenen ETF haben, was glaube bei Afrika sowieso sehr schwer wird. Kann ich wirklich nur ein Produkt nehmen und bin dann fertig mit meinen Investitionen, stell einen Sparplan ein und freue mich zu meiner Rente über mehr Vermögen.

 

[00:43:57.370] - Speaker 2

Also ich glaube, das lässt sich  nicht wirklich beantworten. Das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Ich glaube aber, man kann  ein bisschen Orientierung geben, wenn man beispielsweise sich anschaut, in welcher Phase ist der Anleger? Wenn jetzt ein Anleger wirklich anfängt, einen Sparplan hat, noch einen Vermögensaufbau beginnt. Meinetwegen sogar bis 50000 Euro Volumen, also Anlagebetrag bis 50000 Euro. Da ist es aus meiner Sicht durchaus zu vertreten, nur mit einem ETF zu arbeiten, zum Beispiel  MSCI World. Wobei ich dann eigentlich noch besser so ein MSCI CWI, also All Country World, wo auch Schwellenländer mit dabei sind, eher den favorisiere. Da hat man eine 4000, 5000, 6000 Aktien investiert, je nachdem welchen Index man da nimmt. Und da ist man wirklich breit gestreut. Weltweit muss ich da keine großen Gedanken machen, kann es einfach mal laufen lassen. Hat Vorteile beim Sparplan, in dem ich einfach nur ein Produkt monatlich spare und nicht 3, 4, 5 Sparpläne pflegen muss. Also das macht es alles sehr einfach. Vor allen Dingen, wenn ich dann zum Beispiel jährliche Rebalancing mache. Also wenn ich mein Portfolio zusammengestellt habe, vielleicht mit 2 ETFs an Aktien, an Anleihen oder Aktien mit meinem Tagesgeld irgendwie kombiniere, dann muss ich halt nur eine Wertpapier Transaktion im Service machen. Wenn ich jetzt größere Anlagebeträge habe, vielleicht auch ein bisschen Spaß an der ganzen Sache, dann kann man natürlich auch mehr ETFs nehmen. Wir haben ja so eine große Facebook-Gruppe. ETF Strategie heißt die. Und wenn man da manchmal guckt, was die Leute so posten und die posten dann immer ihre Portfolios und holen dann Meinung ein, dann würde ich mal sagen so im Schnitt hat so ein ETF Portfolio vier bis fünf Positionen. Ist es notwendig unbedingt? Ich meine nicht, mein persönliches Portfolio hat vom Grundcharakter her vier ETFs. Das sind einmal Industrieländer Aktien, Schwellenländer Aktien. Also mit zwei ETFs decke ich die Welt ab. Und dann habe ich zwei Anleihen ETFs, das sind einmal Anleihen Schwellenländer und Anleihen Industriestaaten. Also genau das gleiche nur im Anleihenbereich. Momentan habe ich aber nur einen einzigen ETF sogar, nur Industrieländer. Da habe ich während der Corona Krise habe ich das abgebaut, weil ich gesagt habe, die Schwellenländer werden wahrscheinlich eher schlechter als die Industrieländer durch diese ganze Krise kommen. Da wollte ich einfach nicht übermäßig viel Risiko haben. Deswegen habe ich den Aktien und den Anleihen ETF auf Schwellenländer  verkauft und den  Industrieländer Anleihen ETF. Den habe ich auch in dem Zusammenhang verkauft und habe das Geld auf Tagesgeld geparkt, weil ich da keine Kursschwankungen haben wollte. Irgendwann mal werde ich das wieder aufbauen das Portfolio und dann kann man durchaus auch größere Anlagebeträge mit nur vier ETFs investieren.

 

[00:46:52.400] - Speaker 1

Und wenn du jetzt sagst, du möchtest ein Portfolio wieder aufbauen und da kommt jetzt jemand daher und fragt dich: Hey Markus, du bist doch Experte in dem Thema. Was ist denn jetzt der beste ETF? Dann fragst du mich wahrscheinlich der Beste worin?Sage ich vielleicht noch als kleine Einschränkung: Ich will die ganze Welt abdecken. Welchen kann ich kaufen?

 

[00:47:11.330] - Speaker 2

Wie gesagt, ich kann jetzt gar nicht ganz genau. Die Problematik ist ein bisschen, wenn man das auf ein Produkt herunterbrechen will, das ist fast nicht möglich, nur an einem kleinen Beispiel. Ausschüttung oder nicht ausschütten. Dann wäre wir ja schon mal bei zwei Produkten. Dann ist die Frage: Wenn ich jetzt einen ETF nehme auf den MSCI World, dann ist es vom MSCI. Das ist ja der Index Anbieter. Dann habe ich die eine sozusagen Index Familie oder nehme ich einen auch von Fuzzy FTSR? Also den anderen Index Anbieter. Und dann habe ich schon schon zwei Produkte also zwei Indizes und dann jeweils ausschütten oder thesaurieren? Bin ich dann also schon bei vier Produkten. Also deswegen kann man das nicht so runterbrechen auf auf ein einziges Produkt. Nochmal ich glaube für wahrscheinlich 70 prozent der Anleger ist es vollkommen ausreichend, einen breit gestreuten internationalen Aktien ETF auszuwählen. Und die höchste Aggregation ist entweder im MSCI Index Familie, MSCI ACWI IMI, also da kommt dann noch Small Caps, also kleine Unternehmen mit in den Index Industrieländer, Schwellenländer, große Aktien, mittlere Aktien, kleine Aktien in einem Index, da hat man eine wirklich weltweit gestreute Mischung entdeckt, wahrscheinlich ein Großteil der überhaupt investierbaren Aktien der ganzen Welt ab. Und das Gegenstück dazu wäre der FTSE All World, wo dann eben auch von einem anderen Indexanbieter die gleiche Streuung drin ist. Das einzige, was da soweit ich weiß jetzt aus dem Kopf nicht drin ist, sind dann Schwellenländer. Die müsste man dann noch mal extra dazu packen und das reicht dann wie gesagt eigentlich schon. Und wer mehr Spaß haben will oder mehr Individualität, der sucht sich halt einfach aus dem anderen Angebot die passenden Produkte raus. Manche haben 10, 20 ETFs. Das finde ich vielleicht einen Tick zu viel. Kommt aber auch immer drauf an, was man halt für eine Strategie führt.

 

[00:49:11.470] - Speaker 1

Okay, wunderbar und danke dir für deine Einschätzung und für jeden, der sich fragt :Okay, wenn ich vielleicht nicht 1800, 1900 ETFs aussuchen möchte. Ich habe da auf eurer Website einen Artikel gesehen, da war zumindest eine Übersicht über knapp 20  World ETFs und die packe ich auf jeden Fall mal i die Shownotes mit rein. Das macht die Suche vielleicht auch schon mal ein bisschen einfacher, da so eine direkte Übersicht zu bekommen. Und wir schwanken jetzt von den World ETFs, wo ich an der Stelle schon mal ganz herzlichen Dank für die ausführlichen Erklärungen dazu zu einen weiteren spannenden Thema. Du hast es mit dem VanEck Gaming ETF schon angesprochen. Das sind nämlich sogenannte Themen ETFs, die von dem, was ich auf Social Media mitbekomme, immer beliebter werden. Was kannst du uns zu denen erzählen?

 

[00:50:01.130] - Speaker 2

Sagen wir mal so seit 4, 5 Jahren verstärkt ETFs, die herausgebracht werden, die eben nicht mehr Märkte abdecken, also Europa, USA, sondern spezielle Segmente. Eigentlich sind es, sagen wir mal eher so Sektor ETFs hier so einen Sektor abdecken und da teilweise sogar auch noch Untergruppierungen. Weil man könnte ja zum Beispiel sagen: Der Sektor ist Technologie. Das sind also Technologie Aktien. Aber wenn ich jetzt einen Cloud-Computing ETF nehme, der nur in dem Sektor Technologie alle Unternehmen abdeckt, die mit Cloud-Computing zu tun haben, dann ist es noch mal so ein Untersektor. Das Schöne ist, es gibt da 240 ungefähr Themen ETFs momentan aus dem gesamten Universum von rund 900 Aktien ETFs. Also von diesen 1800 sind 900, die Hälfte ungefähr, Aktien ETFs und von diesen 900 sind wiederum 240 Themen ETFs. Also man kann da aus sehr unterschiedlichen Investment Themen momentan auch sehr punktuell investieren. Wir haben da kürzlich auch eine Analyse wieder gemacht. Die haben wir schon zum zweiten Mal gemacht, wo wir uns mal anschauen was für Themen gibt es denn? Wo wird denn eigentlich investiert? Schlagen Themen wiederum den zugrunde liegenden Markt? Also ein Cloud ETF schlägt ja dann auch wirklich einen MSCI World oder ist es da nicht genau das gleiche, was ich vorhin gesagt hatte, gleich besser den World zu kaufen? Weil in dem World steckt ja auch irgendwie so ein bisschen Cloud Computing drin und das nochmal mal besser einzuordnen. Also ungefähr 20 prozent der ETFs sind Themen ETFs von allen Aktien ETFs. Und etwa neun Prozent aller Vermögensanlagen in ETFs in Aktien ETFs sind Themen  ETFs. Also da ist es ja eher noch eine Nische, würde ich mal sagen. Und wenn man sich anschaut, was gibt es so für Themen? Das ist eigentlich immer das Spannendste, weil wir hatten schon gesagt, es gibt einen eSport ETF. Es gibt aber auch ein Fintech ETF. Es gibt ein Blockchain ETF, es gibt ein Canabis ETF, Luxus und Lifestyle. Es gibt da wirklich ganz witzige Themen, wo man so schwerpunktmäßig investieren kann. Nachdem ich ja die ganze Zeit immer gesagt habe, man soll möglichst breit investieren, man soll möglichst konservativ investieren. Das heißt breit gestreut, dürfte ich jetzt eigentlich kein Fan von Themen ETFs sein. Ich selber habe auch keinen. Ich finde es aber einfach spannend, weil die Realität ist ja so, dass bestimmte Sektoren und Themen auch immer wieder eine überdurchschnittliche Wertentwicklung haben, wie zum Beispiel in diesem Jahr erneuerbare Energien. Da gibt es in iShare Global Clean Energy und er hat eine sensationelle Wertentwicklung gehabt im letzten Jahr. Hat auch wie aus dem Dornröschenschlaf ist er erwacht und hat dann zig Milliarden an Anlagevolumen eingesammelt. Das ist auch was, wo wir ihn im Magazin dann gerne drüber schreiben, weil es halt auch, weil wir wissen, dass es halt Anleger einfach interessiert. Und gerade jetzt zum Beispiel dieses Thema eSport ist ja auch so ein Thema. Das ist das stecken Emotionen drin. Da kann man vielleicht auch als junger Mensch ein bisschen was damit anfangen. Da kennt vielleicht auch die Aktien, die da drin sind. Das heißt, das ist ein bisschen emotionaler die Geldanlage als vielleicht nur so einen anonymen MSCI World mit 1800 Wertpapieren. Deswegen finde ich Themen ETFs witzig. Als Beimischung in einem gut und breit diversifizierten Portfolio machen die Sinn. Man hat da aber auch gewisse Risiken. Die kann ich ja vielleicht auch noch mal kurz erläutern wenn es dich interessiert.

 

[00:53:44.940] - Speaker 1

Auf jeden Fall sehr gerne. Also mich interessiert es und wenn es mich interessiert, interessiert es wahrscheinlich auch die Zuhörerschaft.

 

[00:53:51.810] - Speaker 2

Ja, also das größte Problem ist eigentlich wirklich einerseits sind Themen ETFs einfach strukturell, ich würde jetzt mal sagen grob das Doppelte so teuer wie ein marktbreiter Index. Das heißt, man könnte eigentlich erwarten, dass die billiger sind, weil da weniger Werte drin sind, also sehr leichter, sagen wir mal in 25 Aktien auszuwählen. Bleibe mal bei dem eSport, die in diesem Segment aktiv sind. Ist ja einfacher als keine Ahnung in 1600 Unternehmen zu investieren, die in dem MSCI World drin sind, ist aber nicht so, weil dieser eSport ETF kostet 0,55 prozent. Jetzt kann man sagen, entweder hat der ETF Anbieter da so ein bisschen vielleicht ein Monopol oder so einen gewissen Wettbewerbsvorteil, den er sich teuer bezahlen lässt? Muss man halt wissen, wenn man in so einem Produkt investiert, dass sie halt einfach, sagen wir im Schnitt vielleicht ein halbes Prozent 0,4 prozent teurer sind als so ein marktbreiter ETF. Das ist also der erste Punkt Kosten. Das zweite ist die Konzentration. Ich hatte ja vorhin gesagt, das ist eine Kennzahl, die wir auch auf der Website haben. Also wie viel Prozent der Top Ten Holdings entsprechen denn dem Index. Und Themen ETFs haben insgesamt viel weniger Werte. Ich habe so eine Liste gerade hier vor mir. Wenn ich da mal so durchschaue, würde ich sagen, gefühlt haben die so 30 bis 100 Aktien im Portfolio und das ist jetzt nicht so viel. Und wenn ich dann anschaue, das durchschnittliche Gewicht dieser Top Ten Holdings liegt halt immer so bei 40 bis 60 prozent. Das heißt, ich habe also teurere Produkte, ich habe konzentrierte Produkte und eine schlechte Diversifikation. Das muss man einfach wissen. Das hat den Vorteil, wenn der Markt läuft, das Thema läuft, dann kann ich natürlich überproportional gut damit verdienen, weil ich halt sehr konzentriert sozusagen in dieses Segment investiere. Wenn es aber nicht läuft, habe ich natürlich auch entsprechend hohe Verlustrisiken. Und deswegen hatte ich, habe ich auch gesagt, das kann man machen, mal als Beimischung zu einem breit gestreuten Portfolio. Aber ich würde jetzt nicht nur mein Portfolio auf Themen ETFs aufbauen und viele Privatanleger machen das insofern falsch. Die gucken, welche Themen sind super gelaufen. Global Clean Energy letztes Jahr über 100 prozent, den kaufe ich, weil der wird weiterlaufen. Kann sein, aber er kann halt auch mal korrigieren und dann hat man schnell 20, 30 prozent Verlust und das ist dann eigentlich auch Zockerei. Dann kann ich auch eine Aktie oder so kaufen.

 

[00:56:31.160] - Speaker 1

Spannend, dass du es erwähnst. Also ich bemerke ein ähnliches Verhalten tatsächlich bei den Anlegern und ich habe jetzt gerade eben auch noch einmal eine Statistik aufgemacht, weil ich zuletzt bei Instagram auch gefragt habe, einmal die Community, wie sie eigentlich investieren, wovon auch 79 prozent der Anleger gesagt haben, sie investieren auch in ETFs und davon tatsächlich auch noch 31 prozent gesagt haben, sie haben auch Themen ETFs dabei. Und gerade in dem Bereich Themen ETFs. Ich finde Themen ETFs interessant. Ich glaube, ich habe zurzeit keinen im Depot. Ich denke immer wieder drüber nach, aber irgendwie reicht es dann doch nicht für aus. Und da ist mir das Gleiche aufgefallen wie das, was du gerade gesagt hast und auch der ETF, den du genannt hast, der Global Clean Energy. Der ist da sehr häufig genannt worden. Und als ich da das letzte Mal auf eurer Seite reingeguckt habe, ist mir auch da aufgefallen, dass die Verteilung für mich tatsächlich schon besorgniserregend ist. Mit Plug Power als größte Position.  Ich weiß die Prozentzahl nicht mehr, aber es hat mich auf jeden Fall ein bisschen besorgt, wie hoch da gerade so ein für mich immer noch gehypter Wasserstoffwert ist. Dann merken wir, dass bei den Themen ETFs allgemein bzw. gibt es vielleicht auch schon. Du hast ja gesagt, ihr habt da eine Studie dazu gemacht? Gibt es da vielleicht auch schon erste Statistiken, die uns sagen, wie gut Anleger eigentlich mit Themen ETFs fahren?

 

[00:57:53.660] - Speaker 2

Ja, ich habe jetzt gerade mal parallel auch die Webseite aufgemacht, dieser ETF Global Clean Energy, der hat 5,4 Milliarden Euro Volumen. Das ist schon schon ein Wort. Jetzt gucke ich gerade mal, weil das kann man bei uns auf der Website auch anschauen. Der hatte am 17. Oktober 2018 hatte der ein Fondsvolumen von 100 Millionen Euro und seit Oktober 2018 ist er jetzt auf fünf Milliarden Euro angestiegen. Also da sieht man mal, wie viel Geld da in diesen Sektor oder in diesen ETFs in nur ein ETF geflossen ist. Und jetzt schaue ich noch mal ganz kurz wie die Performance war. Und seit diesem Tag würde ich mal sagen, das sieht man im Chart ganz schön, hat er auch angefangen eine überproportional starke Wertentwicklung zu haben. Also. Und wenn du dann sagst, dass da eine Aktie so stark gewichtet ist, Plug Power mit 8,7 prozent, dann könnte man. Ich kenne mich in diesem Thema in diesem Segment nicht so gut aus. Aber da könnte man schon meinen, dass Gelder von Anlegern dazu geführt haben, dass diese Werte auch entsprechend überproportional stark gestiegen sind. Ich weiß nicht, wie groß die von der Marktkapitalisierung alle sind, die Einzelaktien. Aber wenn da 5 Milliarden hineinfließen, dann die werden ja dann gekauft vom Indexanbieter. Dann wird das auf den einen oder anderen Wert auch einen ordentlichen, ja eine ordentliche Nachfrage generiert haben. Und bei diesem ETF ist auch 50 prozent machen die Top Ten Holdings aus. Da sieht man schon, dass es ein sehr konzentriertes Portfolio ist. Und du hattest ja noch die Frage nach der Performance. Also der Kollege von mir, der die Studie gemacht hat, der hat so ein paar Analysen gemacht. Der hat zum Beispiel sich mal angeschaut, was da der Durchschnittswert aller Themen von der Rendite auf ein Jahr ist und auf ein Jahr. Kurzfristig haben die 12,4 Prozent gemacht und der MSCI World in dem einen Jahr sechs Prozent. Also da war kurzfristig schon im Schnitt mit allen Themen eine deutliche Performance zu generieren. Wenn man sich das auf drei Jahre anschaut, da hat der Durchschnitt aller Themen ETFs 25,5 prozent Wertentwicklung plus gehabt und der MSCI World 32,2. Also da sieht man, da war es dann zum Beispiel nicht so, da war auf drei Jahre war der MSCI World besser als der Durchschnitt aller Themen ETFs und natürlich dadurch, dass es ja keine Ahnung wie viele es sind. Wahrscheinlich so 50, 60 verschiedene Themen, die wir da in der Statistik haben. Gibt es natürlich auch Themen, die extrem stark den Markt performen, also zum Beispiel dieses Alternativenergien, wo der drin ist, hat auf drei Jahre 116 prozent Wertentwicklung gehabt und der MSCI beurteilt nur 32 habe ich dreifach so viel Rendite bekommen  wie mit dem marktbreiten Index. Und das zieht dann natürlich auch Gelder an. Das sehen die Anleger. Es bauen sich da aber halt auch Risiken auf. Es gibt  vielleicht auch noch ein Aspekt, der mir gerade einfällt in dem Zusammenhang. Oft ist es so, dass zwar Anleger mit einer guten Idee anfangen zu investieren, indem sie sagen Ich kaufe mir einen ETF auf den MSCI World. Denken, man hat ein weltweites Investment, was der Name ja auch verspricht, was man auch hat. Aber man muss halt wissen, dass der nach der Marktkapitalisierung gewichtet wird. Und die größten Unternehmen am Kapitalmarktsitz in Amerika und deswegen hat dieser Index so um die 60 prozent USA Anteil. Und was sind die größten Werte? Das ist halt, was sich Amazon, Apple, Microsoft, Facebook, Tesla, das sind so die High Flyer, die großen kapitalisierten Technologieunternehmen in Amerika. Dann denken die Leute:  Ach, da mische ich mir doch zu meinen Industrieländern noch ein bisschen Technologiewerte dazu. Kaufe ich mal Nasdaq 100 ETF. Der ist super gelaufen, den mische ich mir dazu. Und wenn man sich dann das Portfolio anschaut, dann hat er halt plötzlich 80 prozent. Meinetwegen. Ich kenne die genaue Zahl jetzt nicht, aber hat dann 80 prozent Aktien im Portfolio, ist also überhaupt gar nicht mehr diversifiziert unter globalen Gesichtspunkten. Und wenn man sich dann die Einzelwerte anschaut, dann tauchen natürlich in den Nasdaq auch wieder die gleichen Unternehmen auf. Und in der Summe ist er halt dann extrem übergewichtet im Technologiesektor, in USA und sogar noch auf der Einzelaktien Ebene. Und bei uns auf der Webseite, wenn man so ein Muster Portfolio anlegt oder sein Konto verknüpft, hatte ich ja kurz erwähnt, dann decken wir das genau auf. Das sieht man dann, wenn man 5 ETFs im Portfolio hat. Schauen wir genau rein, was ist da drin? Wie setzen sich die ETFs zusammen und zeigen dem Kunden dann sein wahres Portfolio. Und das ist glaube ich vielen eben nicht bewusst, was man da so für versteckte Klumpenrisiken im Portfolio hat. Wenn man so ein bisschen unstrukturiert seine ETFs zusammenstellt.

 

[01:02:52.950] - Speaker 1

Du sprichst auf jeden Fall noch einen interessanten Punkt an. Gerade die Übergewichtigen der USA ist in sehr vielen Depots vorhanden, in sehr vielen wahrscheinlich auch gewollt vorhanden, weil die USA es auch einfach vorgemacht haben in den letzten Jahren, Jahrzehnten, dass sie es auch können. Gerade bei den großen Werten. Das ist einfach so ein Argument, was ich auf der anderen Seite dann ganz gerne höre und hier dann auch zumindest einmal erwähnen möchte, dass natürlich die großen Werte wie ein Apple zum Beispiel, die machen ihre Umsätze ja nicht ausschließlich in den USA, sondern das sind multinational, internationale Unternehmen, was da immer so ein bisschen als Gegenargument gelten kann. Mir ist jetzt aber noch ein Punkt, bevor wir dieses Interview so langsam abschließen müssen, da wir in der Zeit schon ein bisschen fortgeschritten sind, ein Punkt eingefallen, nachdem wir zum Thema Global Green Energy gekommen sind und gerade allgemein auch regenerative Energien erwähnt hast. Wie wichtig ist den Anlegern denn inzwischen ein nachhaltiger ETF bzw. nachhaltige Ansätze in den Investitionen?

 

[01:03:57.240] - Speaker 2

Das ist noch mal ein riesengroßes Thema nachhaltige ETFs, also sogenannte ESG ETFs oder es gibt dann auch andere Indizes oder andere Filter Kriterien. Ist ein sehr großer Trend in der gesamten Finanzindustrie. Das hat regulatorische Hintergründe, dass viele große Investoren, also Versicherungen oder Kirchen und Stiftungen und so weiter, dass die gar nicht mehr in reguläre konventionelle Investments tätigen dürfen, sondern dass die immer so ein gewisses grünes Siegel haben müssen. Und grün ist jetzt nicht nur auf Umweltschutz bezogen, sondern da geht es auch viel tiefer. Da geht es zum Beispiel auch um Gleichberechtigung, fairer Umgang mit Geschäftspartnern. Also das ist ein bisschen breiter das ganze Thema als nur nur grün im Sinne von Umwelt. Und das ist für die gesamte Finanzindustrie ein Riesenthema. Das heißt, in den letzten ein, zwei Jahren wurden da sehr, sehr viele ETFs rausgebracht. Ich würde mal sagen sogar, es würde fast die die aktuelle Produktpalette in den großen ETFs. So wirklich große Volumen sind quasi gespiegelt, sodass man eine konventionelle MSCI World hat und einen oder mehrere nachhaltige Varianten für diesen MSCI World. Also das hat dazu geführt, dass sehr viele Produkte rausgebracht wurden. Für institutionelle Anleger ist das ein Thema. Das wird in den nächsten Jahren noch stärker, weil da die Regulierung immer stärker wird. Zum Beispiel muss jetzt jemand in der Bank, der einem Kunden ein Portfolio anbietet, der muss oder den Kunden berät. Der muss den Kunden zuerst fragen: Willst du nachhaltige Aspekte berücksichtigt haben? Ja oder nein? Und wenn der Kunde dann sagt Ja, hätte ich gern, dann darf er ihm keine anderen Produkte mehr anbieten, sondern er muss dann Fonds zum Beispiel auswählen, die nachhaltige Aspekte berücksichtigen. Und das wird also vom Gesetzgeber so gefordert. Und das wird in den nächsten Jahren eben noch eine höhere Nachfrage nach diesen Produkten bringen. Heute mein Eindruck, dass Privatanleger noch nicht so darauf selbst Wert legen, dauert glaube ich einfach noch, weil jetzt viele erst sich mit dem Thema MSCI World sozusagen gedanklich beschäftigt haben und jetzt nicht gleich den Sprung auf MSCI World SRI oder MSCI World ESG und so weiter machen. Also auf diese Abwandlungen. Das dauert wahrscheinlich einfach noch ein paar Jährchen, bis da der selbst entscheidende Privatanleger da wirklich seine Entscheidung trifft, auch nachhaltige oder andere soziale Gesichtspunkte bei seiner Geldanlage zu berücksichtigen. Obwohl es unter Rendite Gesichtspunkten sogar durchaus attraktiv ist, weil bestimmte Risiken so was wie bei VW und Dieselskandal und so in der Regel dann herausgefiltert wird.

 

[01:06:44.580] - Speaker 1

Super, dann danke dir auf jeden Fall, dass du auch dieses sehr komplexe Thema noch einmal kurz angerissen hast und uns einen gewissen Überblick darüber gegeben hast. Ich habe mir jetzt während des Interviews noch zwei kleine Punkte aufgeschrieben, die ich zumindest noch mal den Zuhörern mit auf den Weg geben wollte. Nämlich das eine ist, dass wer sich über ETFs informieren möchte, der ist natürlich auch auf eurer Website machen kann, die in den Shownotes zu finden ist. Aber es ist natürlich auch einen interessanten Autor hier aus Deutschland gibt, der da auch ein sehr spannendes Buch. Wenn nicht sogar die Leitbibel für ETF Investitionen geschrieben hat, das ist nämlich der Gerd Kommer und der hat ein Buch geschrieben, das auch zusätzlich zurzeit kostenfrei, also kostenfrei für jeden, der es nutzt, bei Spotify als auch bei dieser zu hören ist. Also wer da mal reinhören will, das ist eine sehr gute Ergänzung und das was  ich mir noch mit aufgeschrieben habe, sind die Vermögenswirksamen Leistungen. Weil das ist so ein Thema, das bei mir gerade sehr aktuell war, weil ich mal mit meinen Vertrag gewechselt habe von einem typischen Bausparvertrag, der ein damals aufgeschwatzt wurde, für den ich aber immer noch sehr dankbar bin, ist es bei mir jetzt in einen ETF gegangen, weil auch die Vermögenswirksamen Leistungen, auf die du bei vielen Arbeitgebern Anrecht hast, eben in ein ETF investiert werden können. Und diese beiden Tipps gebe ich auf jeden Fall von meiner Seite noch mal mit zum Abschluss weiter. Und dann bleibt mir nur noch zu sagen. Ganz herzlichen Dank dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, dass du das alles so intensiv erklärt hast. Ich bin mir ziemlich sicher, es hat vielen weitergeholfen und wenn noch Fragen sind, stehen wir natürlich auch gerne zur Verfügung. Nun gehören die letzten Worte des Interviews dir. Hast du noch einen letzten Appell, einen letzten Tipp, ein paar letzte Worte, die du den Zuhörern, den Zuhörern mit auf den Weg geben möchtest?

 

[01:08:36.650] - Speaker 2

Also nochmal Mirco, vielen Dank für die Möglichkeit. Macht mir immer sehr viel Spaß über das Thema zu sprechen, weil es ist so ein bisschen wirklich meine Leidenschaft, das ganze Thema ETFs. Und wenn wir es schaffen, immer mehr Anleger von der Geldanlage mit ETFs zu überzeugen und zwar nicht,  weil da tolle Renditen drauf stehen, sondern weil es immer verbunden ist mit mit dem sinnvollen Umgang von Geld, mit dem sinnvollen Zusammenstellen eines Portfolios. Und die ETFs sind dann eigentlich wirklich nur das Vehikel, wie man es macht. Dann bin ich schon zufrieden und ich hoffe, dass wir hier über diesen Podcast wieder ein paar Anleger zu dem Thema gewinnen konnten. Und wenn sie am Ende deine, meine Seite oder mein Podcast auch noch weiter hören möchte, wer das vertiefen möchte, würde ich mich natürlich super freuen. Immer der großen Leidenschaft verbunden, sinnvoll, strukturiert, langfristig Vermögen aufzubauen.

 

[01:09:33.330] - Speaker 1

Und damit bleibt uns nur noch zu sagen. Ganz herzlichen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

 

[01:09:40.160] - Speaker 1

Vielen Dank fürs Zuhören. Schön, dass du wieder dabei warst. Hinterlasse doch gerne ein Abo und wir hören uns bei der nächsten Folge wieder. Wenn dir der Finanz-illuminati Podcast gefällt, dann bewerte ihn gerne auf iTunes. Alle in der Sendung genannten Infos findest du wie immer in den Shownotes sowie auf dem Blog Finanz-illuminati.com . Bei Rückfragen und Wünschen stehen wir dir selbstverständlich gerne zur Verfügung. Schreib uns auf Instagram, Twitter oder Facebook bis zum nächsten Mal. Und vielen Dank fürs Zuhören.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Michael (Mittwoch, 13 Oktober 2021 12:50)

    Danke für diesen lehrreichen Podcast. Ich habe mir den Podcast heruntergeladen und freue mich auf es beim Joggen zu hören. Ich wünsche Finanz-Illuminati hiermit weiterhin viel Erfolg!